Herr Voß fährt in Marokko - Teil 4
Gravelbike-Pro goes Bikepacking: Gravel Collective begleitet Paul Voß auf dem Weg zum Atlas Mountain Race. In Teil 4 verrät Paul, mit welchem Setup er ins Rennen geht.
Text: Felix Krakow | Fotos: Autsaid | 01.02.2023
Guter Vorsatz: Paul Voß hat sich zum Start in die neue Saison eine ganz besondere Herausforderung herausgepickt: Er will das hammerharte Atlas Mountain Race in Marokko in Angriff nehmen. Wir begleiten ihn auf dem Weg dorthin und bitten ihn in den Wochen vor dem Start regelmäßig zum Kurzinterview. Im fünften Teil verrät Paul, auf welchem Bike er die Berge Marokkos rocken will.
Teil 5: Das Bike
"Paul, am Freitag geht's los. Dann fällt im Marrakesch der Startschuss zum Atlas Mountain Race. Jetzt aber raus mit der Sprache: Mit was für einem Bike gehst du an den Start?"
"Ich werde mit dem Orbea Alma starten. Also mit einem Hardtail-Mountainbike."
"Kein Gravelbike? Warum hast du dich für ein Mountainbike entschieden?"
"Die Strecke des Atlas Mountain Race ist zum Teil sehr grob. Da bringt mir ein Gravelbike einfach nicht ausreichend Dämpfung. Klar, schon mit seiner 100-Millimeter-Federgabel ist das Orbea Alma schwerer als mein Terra. Aber ich bin überzeugt, dass sich der Mehrwehrt an Komfort auszahlen wird. Zudem ist die Geschwindigkeit in den sehr steilen Bergen teils so gering, dass du da mit einem Mountainbike gut beraten bist."
„Ich bin überzeugt, dass sich der Mehrwert an Komfort durch das Mountainbike auszahlen wird."
Paul Voß
Gravelbike-Profi
"Erzähl uns ein bisschen was zur Ausrüstung des Bikes."
"In meinem Orbea Alma arbeitet an der Front die RockShox SID Ultimate Federgabel mit 100 Millimetern Federweg. Ich fahre die elektronische XX1 Eagle AXS Schaltgruppe von Sram. Dabei setze ich auf ein 34er Kettenblatt plus Powermeter an der Kurbel und eine 12-fach-Kassette mit 10-50 Ritzeln hinten. Ich habe mich gegen eine absenkbare Dropper-Sattelstütze entschieden, weil ich keine Probleme mit der Satteltasche bekommen möchte. Bei den Reifen habe ich mich für eine Kombination aus Schwalbes Racing Ray vorne und Racing Ralph hinten entschieden. Beide in 29x2.25, also etwa 55 Millimeter breit. Ich habe auch über den weniger stark profilierten Schwalbe Thunder Burt nachgedacht. Aber mehr Profil bedeutet auch etwas mehr Material zum Schutz vor dem Steinen. Wie schon in der letzten Folge erwähnt, werde ich mit Aeroauflegern fahren. Dabei nutze ich die ZIPP Vuka. Hinsichtlich Beleuchtung ist meine Entscheidung noch nicht endgültig, aber es wird entweder der Supernova Airstream oder M99 Mini sein. Meine Helmlampe ist die Lupine Neo und für die Navigation nutze ich den Hammerhead Karoo."
"Verrätst du uns auch deine Rennstrategie?"
"Ja, denn da gibt es kein großes Geheimnis. Ich habe keine. Ich will einfach versuchen konservativ zu starten. Dann schaue ich, wie es läuft. Ich habe also keinen ausgearbeiteten Plan, wann ich wo und wie lange anhalten werde."
"Was denkst du, wenn am Freitag der Startschuss fällt und du auf die Strecke gehst?"
"Das es jetzt für ein paar Tage sehr unangenehm wird. Und das ich mich mehrere Male fragen werde, warum ich das eigentlich mache. Aber auch, dass ich schon weiß, dass es das wert gewesen sein wird "
Das Atlas Mountain Race startet am Freitag, den 3. Februar um 18 Uhr.
Über Paul Voß
Bevor Paul Voß seine "zweite Karriere" als Deutschlands erster Gravelbike-Profi startete, war er bereits viele Jahre lang im Straßenradsport aktiv. Unter anderem fuhr er für das Team Milram und das Team NetApp-Endura, das heute unter dem Namen Bora-hansgrohe aktiv ist. Zu seinen größten Erfolgen zählt ein Etappensieg bei der Katalonienrundfahrt. Paul war zudem bei allen drei großen Landesrundfahrten dabei und beendete die Tour de France im Jahr 2014 auf dem 50. Rang im Gesamtklassement. Seit der vergangenen Saison sitzt er als Gravelbike-Profi im Sattel. In diesem Jahr konnte er beim Red Bull Rio Grande Gravel in Texas seinen ersten Sieg feiern. Wenn Paul nicht auf seinem Gravelbike sitzt, ist er häufig am Mikrofon zu finden, um neue Folgen des Besenwagen-Podcasts aufzuzeichnen.
We call it "Gravel Plus": Paul Voß vertraut für das Atlas Mountain Race auf das Orbea Alma, ein Cross-Country-Mountainbike.
Die 100-Millimeter-Federgabel und rund 55 Millimeter breite Reifen sollen für ordentlich Komfort sorgen.
Die elektronische XX1 Eagle AXS von Sram bietet eine enorme Untersetzung von 0,68 für die steilen Berge Marokkos.
Hier liegen Sie richtig! Für das 1.300 Kilometer lange Rennen vertraut Paul Voß auf Aero-Auflieger am Cockpit seines Bikes.
Das Atlas Mountain Race
Das Atlas Mountain Race ist ein hartes Ultra-Bikepacking-Rennen durch die Berge Marokkos. Die rund 1.300 Kilometer lange Route ist vorgegeben, die Fahrer:innen sind auf sich gestellt und dürfen während des Rennens keine Hilfe in Anspruch nehmen. Gefahren wird einzeln oder im Zweier-Team. Die dritte Ausgabe des Rennens startet am 3. Februar um 18 Uhr in Marrakesch. Die schnellsten Teilnehmer:innen werden nach etwa vier Tagen im Ziel erwartet.
Über Paul Voß
Bevor Paul Voß seine "zweite Karriere" als Deutschlands erster Gravelbike-Profi startete, war er bereits viele Jahre lang im Straßenradsport aktiv. Unter anderem fuhr er für das Team Milram und das Team NetApp-Endura, das heute unter dem Namen Bora-hansgrohe aktiv ist. Zu seinen größten Erfolgen zählt ein Etappensieg bei der Katalonienrundfahrt. Paul war zudem bei allen drei großen Landesrundfahrten dabei und beendete die Tour de France im Jahr 2014 auf dem 50. Rang im Gesamtklassement. Seit der vergangenen Saison sitzt er als Gravelbike-Profi im Sattel. In diesem Jahr konnte er beim Red Bull Rio Grande Gravel in Texas seinen ersten Sieg feiern. Wenn Paul nicht auf seinem Gravelbike sitzt, ist er häufig am Mikrofon zu finden, um neue Folgen des Besenwagen-Podcasts aufzuzeichnen.
Alle Folgen von "Herr Voß fährt nach Marokko":
Herr Voß fährt in Marokko - Teil 3
Gravelbike-Pro goes Bikepacking: Gravel Collective begleitet Paul Voß auf dem Weg zum Atlas Mountain Race. In Teil 3 spricht Paul über seine Erwartungen an Land und Leute.
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