Nicht von 0 auf 100, sondern von 123 auf unter 100 - und zwar Kilogramm. Das ist Saschas großes Ziel, das er bis zum 4. September 2022 erreichen will. Denn dann startet Badlands, das Unsoppurted Bikepacking Race durch Andalusien. Und jetzt ratet mal, wer sich da angemeldet hat? Wir begleiten Sascha auf seinem Weg nach Spanien und vor allem zurück zu sich. Aber jetzt darf er erstmal selbst von seiner Situation berichten. Sascha, leg los!
“Waaas, schon 43 Tage weg, Scheißendreckmistverdammter!” Genau das dachte ich gerade, als ich am Kalender die Tage händisch abzählte.
Na gut, ich kann mich nicht beschweren, im Großen und Ganzen läuft mein Projekt ganz gut. Das Gewicht purzelt langsam vor sich hin, leider nicht so schnell wie geplant, aber es wird weniger. Noch zu groß sind die Versuchungen und zu schwach mein Wille, als dass ich an jeder Schlemmerei einfach so vorbei schweben könnte. Aber wie gesagt, es läuft ja, der Weg ist der richtige. Sieben Kilo sind weg.
Genau vor einer Woche fing ich dann auch endlich an mit dem Training.
Ich nutze die Trainingsplattform Zwift, die kannte ich schon und ich mag die virtuelle Welt. Vier Einheiten habe ich bis jetzt absolviert und unter anderem am Freitag den Zwift FTP-Test gemacht. Mit seinem FTP-Wert lässt es sich in Zukunft einfach besser trainieren.
Er lag überraschenderweise noch bei 227w. Wobei man sagen muss, dass man für einen ganz genauen Wert zu einer professionellen Leistungsdiagnostik gehen sollte. Gerechnet hatte ich mit deutlich unter 200w. Umso besser. Aber nach den vier Einheiten trat jetzt noch ein weiteres Problem auf, das ich nicht wirklich auf dem Schirm hatte und das mir einen ganz schönen Dämpfer verpasste: Nicht nur, dass ich fett und völlig unfit geworden bin, nein, natürlich hat auch mein GANZER Muskelapparat darunter gelitten. Und das anscheinend nicht zu knapp.
Ich glaube, seit meinem 15. Lebensjahr verdiente ich mir in den Schulferien mein Taschengeld auf Baustellen dazu. Auch nach der Schule blieb ich den Baustellen treu und wurde Zimmermann. Dazu kam, dass ich seit der 5. Klasse Handball spielte und das, trotz mangelnden Talents, recht erfolgreich in Berlin/Brandenburg. Ich war also ständig auf Achse und körperlich immer gefordert. Das Gravelbike ersetzte dann irgendwann den Handball, alles super.
Jetzt sitze ich seit knapp neun Monaten von heute auf morgen nur am Schreibtisch. Ich hätte damit rechnen müssen, dass das noch weitere körperliche Folgen haben muss.
Mir ging es nach dem FTP-Test ziemlich mies. Nicht nur, dass mir der Rücken weh tat und die Hände schmerzten. Kurz nach dem Test, als der Puls wieder unten war, ging es los. Urplötzlich hatte ich Schmerzen im linken Arm, der bis ins Schulterblatt zog. Dazu kam noch kalter Schweiß. Ich dachte an das schlimmste, aber es war kein Herzinfarkt. Es stellte sich heraus, dass unter dem Schulterblatt bereits länger eine fette Entzündung vor sich hin waberte. Ich spürte schon eine Weile, dass da was war, hab es aber „natürlich“ ignoriert.
Früher hatte ich solche Probleme nicht. Durch den Sport und die Baustellen war mein Muskelappart immer auf „ON“.
FAZIT: Jetzt kommt noch Krafttraining dazu, ich glaube, man nennt es dann Stabi ;-) – Let`s go!