Trinkwesten im Test
Trinkwesten erleben einen Boom. Ist das Must Have für Ultracycling-Rennen auch sinnvoll für Alltagstouren? Wir haben drei Modelle von Cyclite, Restrap, Evoc und Camelbak getestet.
Text: Marcello Pabst | Fotos: Marcello Pabst & Shokz | 15.11.2022
Auf dem Fahrrad Musik oder den Lieblingspodcast hören kann gefährlich werden, wenn die Umgebungsgeräusche nicht mehr wahrgenommen werden. Eine Alternative bieten die Kopfhörer von Shokz, denn durch das Open Ear-Design bleiben die Gehörgänge frei.
Wir haben uns drei Kopfhörer-Modelle aus dem Sortiment von Shokz angeschaut. Wie sie sich in der Praxis schlagen und ob sie unsere Erwartungen erfüllt haben, könnt ihr hier nachlesen.
Shokz baut Kopfhörer im Open Ear-Design. Damit bleibt der Gehörgang immer frei und Umgebungsgeräusche werden wahrgenommen, auch während ihr eure Lieblingsmusik oder den aktuellen Podcast auf den Ohren habt.
Hierfür kommen zwei unterschiedliche Technologien zum Einsatz. Ursprünglich hat sich Shokz mit der Übertragung durch Knochenschall einen Namen gemacht. Bei der "Bone Conduction"-Technologie wird der Schall als Vibrationen durch die Knochen an das Innenohr weitergeleitet. Mittlerweile gibt es auch ein Set mit der neuen “DirectPitch”-Technologie. Damit werden die Schallwellen zielgerichtet in den Gehörgang geleitet, ohne dass dieser durch den Kopfhörer bedeckt wird.
Tiefergehende Details zu den beiden Technologien gibt es direkt bei Shokz.
Das Gravel Club-Team hat sich drei Modelle von Shokz angeschaut. Neben den neuen OpenFit-Kopfhörern mit der DirectPitch-Technologie auch das Modell OpenRun und OpenRun Pro. Lisa, Insa und Marcello haben jeweils eines der Modelle im Praxiseinsatz unter die Lupe genommen.
Die OpenFit kommen als Earbuds mit Lade-Etui zu euch. Sie haben Ohrbügel, die auch beim Sport für sicheren Halt sorgen sollen. Es gibt sie aktuell in den Farben schwarz oder beige zum Preis von 199,- Euro. Die Akkulaufzeit gibt Shokz mit 7 Stunden an. Wenn ihr die Kopfhörer zwischendurch im Case aufladet, sollt ihr auf insgesamt 28 Stunden Gesamthördauer kommen. Die OpenFit verfügen über zwei Touchpads an der Außenseite der beiden Kopfhörer, mit denen ihr eure Musik-App auf dem Smartphone steuern könnt. Neben dem Hören von Musik oder Podcasts könnt ihr mit dem OpenFit auch telefonieren.
Akkulaufzeit |
7h/28h gesamt |
Wasserbeständig |
IP54 |
Bluetooth |
5.2 |
Gewicht |
Ohrhörer 8,5 g, Lade-Etui 57 g |
Frequenzgang |
50 Hz-16 kHz |
Noise Cancellation |
Ja, für Telefonie |
Preis (UVP) |
199 Euro |
Lieferumfang |
Earbuds, Ladehülle, USB-C Ladekabel, Bedienungsanleitung |
Die OpenRun sind das Nachfolgemodell der Shokz Aeropex. Die in zwei Größen und vier Farben verfügbaren Kopfhörer funktionieren mit der Bone Conduction-Technologie. Sie verfügen über einen Nackenbügel aus Titan und sind auch nach IP67 Standard gegen Regenwasser geschützt. Die Kopfhörer sind mit Silikon überzogen. Sie verbinden sich mittels Bluetooth 5.1 mit eurem Smartphone und bieten 8h Akkulaufzeit mit einer Schnellladefunktion.
Akkulaufzeit |
8 h |
Wasserbeständig |
IP67 |
Bluetooth |
5.1 |
Gewicht |
26 g |
Frequenzgang |
20 Hz-20 KHz |
Noise Cancellation |
Ja, für Telefonie |
Preis (UVP) |
139,95 Euro |
Lieferumfang |
Kopfhörer, Stoffetui, Magnetisches Ladekabel, Bedienungsanleitung |
Die OpenRun Pro sind das Premium-Modell der Shokz OpenRun. Auch die OpenRun Pro gibt es in vier Farben und zwei Größen. Sie verfügen ebenfalls über einen Nackenbügel. Im Gegensatz zu den OPenRun besteht aber der komplette Kopfhörer aus mit Silikon überzogenem Titan. Sie liefern auch eine erhöhte Akkulaufzeit von 10 Stunden, ebenfalls mit Schnellade-Funktion. Wie die OpenRun verwenden die OpenRun Pro ebenfalls den Bluetooth-Standard 5.1. Am linken Ohr gibt es einen Knopf für die Mediensteuerung.
Akkulaufzeit |
10 h |
Wasserbeständig |
IP55 |
Bluetooth |
5.1 |
Gewicht |
29 g |
Frequenzgang |
20 Hz-20 KHz |
Noise Cancellation |
Ja, für Telefonie |
Preis (UVP) |
189,95 Euro |
Lieferumfang |
Kopfhörer, Hardcase zum Transport, Magnetisches Ladekabel |
Wir haben die drei Modelle einem ausführlichen Praxistest unterzogen. Hier war das Ergebnis für alle Modelle sehr ähnlich. Die Herstellerangaben zur Akkulaufzeit stimmen mit unserer Erfahrung aus der Nutzung überein. Wir haben die Modelle im Alltag, auf dem Fahrrad, beim Laufen und beim Sport allgemein genutzt.
Der Klang ist gut, nur etwas schwach im Bass. Das ist aber der Technologie geschuldet. Telefonieren funktioniert gut. Lediglich in einer lauten Umgebung muss mal manchmal die Lautstärke hochdrehen, um sein Gegenüber oder den Podcast gut verstehen zu können.
Beim Radfahren und bei starkem Wind hatten wir allerdings das Problem, dass irgendwann das Windrauschen die Ausgabe der Kopfhörer übertönt hat. Hier kann man zwar gegensteuern, indem man etwas lauter macht. Irgendwann ist hier aber eine Grenze erreicht, an der es nicht mehr funktioniert. Problematisch ist auch: Je lauter man die Kopfhörer dreht, desto schwieriger wird es trotz der OpenEar-Technologie die Umgebungsgeräusche wahrzunehmen. Umgekehrt kann auch eine allgemein laute Umgebung, genauso wie starker Wind, die Kopfhörer übertönen.
Auch wenn es mal ruppig wird, gerade auf dem Gravelbike, saßen unsere Modelle jederzeit sicher und blieben auch dort, wo sie sein sollten. Die Bedienung der Mediensteuerung empfanden alle drei Testpersonen nicht unbedingt als intuitiv. Gerade beim Laufen oder auf dem Rad, wenn es etwas unruhig ist, fiel es nicht immer leicht, die Taste am OpenRun Pro entsprechend zu nutzen.
Marcello hat die OpenRun Pro getestet. Das ist sein persönlicher Eindruck: “Das System funktioniert grundlegend gut für mich. Ich habe bisher sehr geteilte Meinungen gehört, im Test konnte ich mich von den Vorteilen überzeugen. Mittlerweile benutze ich die Kopfhörer regelmäßig beim Sport und bin sehr zufrieden. Nur auf dem Rad, wenn es etwas schneller wird, hört man einfach nichts mehr, nur noch den Wind. Der Tragekomfort ist echt super. Auch unter dem Helm stören sie micht gar nicht”.
Lisa hatte zwar immer Angst, die von ihr getesteten OpenFit zu verlieren, kann nach ein paar Testfahrten auf dem Gravelbike verkünden: “Sie sitzen gut und fest. Sie lassen sich einfach verwenden und die Akkulaufzeit entspricht dem, was Shokz versprochen hat”.
Nur unsere Testerin Insa vom Gravel Club Hamburg ist nicht ganz überzeugt. Sie hatte die die OpenRun im Einsatz: “Der Bügel bewirkt einen gordischen Knoten mit Helm und Frisur und ist eigentlich nur im Weg, weil er so weit absteht. Und die Vibrationen der Kopfhörer kitzeln unglaublich im Ohr.” Die restlichen Kritikpunkte decken sich mit den Erfahrungen von Lisa und Marcello.
Einig waren sich aber alle: die Wahrnehmung von Umgebungsgeräuschen funktioniert enorm gut und erwartungsgemäß deutlich besser als bei normalen Kopfhörern.
+ Die Wahrnehmung der Umgebungsgeräusche funktioniert sehr gut
+ Klang ist gut, wenn auch nicht überragend.
+ Die Akkulaufzeit entspricht der Herstellerangabe
+ Die Kopfhörer sitzen bei den meisten Testern gut und sicher
- Je nach Frisur kommt der Nackenbügel mit den Haaren ins Gehege
- Starker Wind und sehr laute Umgebungen übertönen die Kopfhörer
- Mediensteuerung nicht unbedingt intuitiv
Der Test von Kopfhörer ist vermutlich immer ein wenig subjektiv. Das konnten wir auch bei unseren drei Testern beobachten. Grundsätzlich sind die Shokz aber gerade durch die Wahrnehmung der Umgebungsgeräusche die bessere Alternative zu normalen Kopfhörern. Welche Klangqualität benötigt wird, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Wir fanden den Klang gut, aber auch nicht überragend. Aber für uns ist das beim Einsatz auf dem Fahrrad nicht unbedingt entscheidend.
Ganz klar: Ohne Support auch aus der Fahrradbranche können wir die Idee des Gravel Clubs nicht leben. Aber uns ist es wichtig, euch darüber zu informieren, wo und wie wir unterstützt werden. Wir spielen mit offenen Karten.
Konkret hat uns Shokz die Produkte für diesen Artikel kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf die Inhalte und Abläufe hatte Shokz keinerlei Einfluss.
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