Fahreindruck
Es dauert ein bisschen, bis ich den richtigen Luftdruck für meine Bedürfnisse gefunden habe. WTB empfiehlt mindestens 2,4 bar. Bei meinem Körpergewicht von etwa 83 Kilogramm setze ich auf 2,7 bar. Weniger macht mir einen schwammigen Eindruck. Und obwohl ich diesen Druck als hoch für die 45er Reifenbreite empfinde, spüre ich genug Komfort beim Fahren über unwegsamen Untergrund.
Auf Asphalt und feinem bis mittleren Gravel bietet der Reifen guten Vortrieb. Und auch auf den Schotterabfahrten, im Wald und sowieso auf Asphalt empfinde ich Sicherheit und lasse mit dem Reifen ordentlich “laufen“. Ein Abrollgeräusch ist, gerade auf Teerwegen, kaum wahrnehmbar.
Leichte Schwächen zeigt der Riddler auf matschigem Untergründen. Er neigt dann zum Durchdrehen.
Härtetest im Schnee
Mitte Januar 2022 jage ich den WTB über die #SolidAHRitäts Route des The Gravel Club Rheinland, die uns in den Höhenlagen der Ahr mit Schnee empfängt. Ein Gefühl von “ach Du Sch....“ überkommt mich, die Folge bleibt jedoch aus, auch wenn ich ab und zu mit dem Hinterrad durchdrehe oder ausbreche. Allerdings sind das Extrembedingungen, die hier im Rheinland die Ausnahme darstellen und so macht diese Erfahrung eher Spaß als Sorgen.
Pannensicherheit?
Dass mir auf dieser Runde ein Plattfuß erspart bleibt, war zu optimistisch gedacht. Denn als ich in meine Straße einrolle, geht dem Vorderrad die Luft aus. Mein Lauf, Pannenfrei zu sein, ist damit beendet. Am nächsten Tag bestätigt ein kleiner, kaum zu erkennender Dorn die Undichtigkeit. Den Reifen habe ich nun ungefähr 350 Kilometer im Einsatz. Über die kurzen Runden im Frühjahr ist er eigentlich ein zuverlässiger Begleiter. Gerade die Ausflüge in die nahe Voreifel und das Ahrtal bringen durchaus auch schroffen und rauen Untergrund mit sich. Das verlangt dem Riddler einiges ab. Hängen lässt er mich aber erst mal nicht.
Aber so wie bei der ersten Panne, ist es dann eine Runde auf Traumschotter im Bonner Kottenforst, wo mich der nächste Platten überrascht. Auf den ersten Blick zwingt mich ein kleiner, gut sechs Zentimeter langer Stock zum Anhalten, auf den zweiten steckt dieses kleine Stück Holz aber im Reifen. Und natürlich ist der WTB platt, als ich diesen Fremdkörper entferne. Ich bin verwundert, denn es handelt sich um ein normales, ca. fünf Millimeter dickes Ästchen. Nichts großes, Normalität im Wald. Immerhin ist es nun das Hinterrad. 1:1 - Ausgleich.
Knapp 750 km hat der Reifensatz nun weggesteckt und seitdem zwei Platten auf eher harmlosen Touren. Doch meine Pechsträhne nimmt kein Ende: Bei einer Runde Ende Mai in der Ahreifel führt ein Durchschlag nicht nur zum Platten, sondern ruiniert mir auch die Felge. Auch wenn ich die Runde fortsetzen kann. Zu diesem Moment ahne ich noch nicht, dass ich über einen weiteren Schlauch im Gepäck froh sein werde. Denn zum Ende der Runde habe ich den nächsten Platten. Spätestens jetzt kommt bei meinen Begleitern das Thema Tubeless auf.
Und ich? Ich bemerke mein Stirnrunzeln selbst. Habe ich einfach ein Montagsmodell erwischt? In den kommenden 800 Kilometern lässt mich der WTB dann aber glücklicherweise nur noch ein Mal im Stich. Meinen Luftdruck habe ich zwischenzeitlich auf annähernd 3 bar erhöht und führe sicherheitshalber immer zwei Schläuche mit.