Text: Felix Krakow, Lisa Damminger | Foto: Nils Laengner | 07.06.2023
Erst Aachen, jetzt die Eifel: Die Professionalisierung des Gravelbike-Sports schreitet auch in Deutschland weiter voran. Im Mai fand im Rahmen des 3Rides Festivals das erste deutsche Rennen der UCI Gravel World Series statt. Am 9. September soll nun die erste Deutsche Gravelbike-Meisterschaft ausgetragen werden.
Hügelige 140 Kilometer mit satten 3.500 Höhenmetern und insgesamt 10.000 Euro Preisgeld. Das sind die nackten Zahlen hinter der ersten Gravelbike-DM. Stattfinden soll sie am 9. September im rheinland-pfälzischen Daun. „Unser Ziel ist es, den Gravel-Sport in der gesamten Bundesrepublik zu stärken“, sagt Thorben Haushahn, der beim Bund Deutscher Radfahrer als Gravel-Koordinator fungiert. Ein weiteres Zeichen dafür, dass der BDR erkannt hat, dass das Gravelbike mehr als ein Trend ist.
Wichtig: Die Preisgelder werden gerecht aufgeteilt. Sprich: Für die Siegerin gibt es genauso 1.500 Euro wie für den Sieger. Wer sich die verdienen will, muss allerdings erst den anspruchsvollen Kurs durch die Vulkaneifel meistern. Dabei war es gar nicht so einfach, eine passende Strecke zu finden. Die Streckenplanung für ein solches Event gestaltet sich in Deutschland schwierig, rechtlich wie räumlich. „Für die europäische Gravel-Szene braucht es ein ganz eigenes Format, da wir kein Hinterland haben, in das man abtauchen kann,“ sagt Anatol Sostmann von Rose Bikes. Der Versender und Fahrradhersteller aus Bocholt steht als Sponsor hinter dem Event.
"Knackiger Kurs" durch die Vulkaneifel
Die Strecke durch die Vulkaneifel dürfte übrigens manchen Mountainbiker:innen bekannt vorkommen. Schließlich orientiert sie sich an dem beliebten VulkanBike Eifel-Marathon, in dessen Rahmen die Gravel-DM auch ausgetragen wird. „Der Kurs ist knackig“, verrät Bike-Profi Peter Schermann, der den Bike-Marathon im Vorjahr auf Platz 3 beendete. Überhaupt dürften zur DM im September viele Mountainbiker aufs Gravelbike wechseln. Das erwartet auch die frischgebackene Unbound-Siegerin Carolin Schiff. Mit Blick auf Höhenprofil und Topographie rechnet sie an der Startlinie mit einer hochkarätigen Besetzung aus der Nachbardisziplin.
Auch Gravelbike-Pro Paul Voß will im September, genau einen Monat vor der Gravelbike-WM, in Daun dabei sein. Er verrät, dass ihm die technischen Parts der Eifel definitiv lieber sind als monotoner Schotter in Kansas. „Ich werde mir die Strecke demnächst mal ansehen und schauen, ob ich abnehmen muss oder nicht“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Ein Event für alle Gravelbiker:innen
Die vielleicht beste Nachricht für alle Gravelbiker:innen jedoch ist, dass sich die Veranstaltung eben auch an alle Gravelbiker:innen richtet. „Wir wollen allen Bikerinnen und Bikern zeigen, wie gut das Profil der Vulkaneifel für Gravelbikes geeignet ist“, sagt Vera Esch vom Tourismusverband Gesundland Vulkaneifel. Hobbysportler:innen können entweder mit einer Tageslizenz ins DM-Rennen starten. Oder sie gehen ganz ohne Lizenz auf eine der vier kürzeren Strecken zwischen 38 und 100 Kilometer. Mehr Informationen zu den Strecken und die Anmeldung gibt's auf vulkan.bike.