"Wer waren heute deine härtesten Konkurrenten?"
"Paul Voß, Juri Hollmann und Sascha Weber, der allerdings mit einem Defekt am Lenker früh aus dem Titelrennen war."
"Gefühlt war heute der heißeste Tag des Jahrtausends, wie hat sich das auf dein Rennen ausgewirkt?"
"Das war schon hart. Ich hatte zwischenzeitlich meine Trinkflasche verloren und bin trockengelaufen. Ich musste Tempo rausnehmen, um den Körper nicht zu sehr zu stressen. Das kommt ja zeitverzögert. Mittlerweile habe ich nach dem Rennen schon so viele Liter getrunken, aber ich war seit dem Start des Rennens noch keinmal auf Toilette. Da merkst du mal, was du verbrauchst an so einem Tag."
"Was denkst du? Wird man in 40, 50 Jahren ehrfürchtig vom ersten Deutschen Gravelbike-Meister sprechen?"
"Ich habe jetzt auch keine Kristallkugel. Aber ich glaube, dass sich der Gravelbike-Sport genauso teilen wird, wie das beim Mountainbike vor einigen Jahren mit Marathon, Short-Track und Cross-Country der Fall war. Das sind ja alles Disziplinen, in denen auf dem gleichen Elite-Level gefahren wird. Ich glaube, dass Gravel da Potenzial hat. Aber wie gesagt liegen mir hier die kürzeren, schnellen Rennen, die einfach auch attraktiver anzusehen sind."
"Nach deinem Sieg bei Migration Gravel Race und jetzt dem Meistertitel: Wo geht es für dich noch hin mit dem Gravelbike?"
"Der Radsport fasziniert mich, egal in welcher Disziplin. Ich mache gern das, wo ich gut drin bin und Erfolg habe. Aber ich werde wohl kein hundertprozentiger Gravel-Pro. Dafür schlägt mein MTB-Herz zu stark. Aber ich werde bestimmt immer mal wieder in die Szene eintauchen, um den einen oder anderen Gravel-Pro zu ärgern. Zum Beispiel kommende Woche beim Finale der Gravel Earth Serie in Spanien."