Liebe, Leidenschaft und Engagement
Die Neuauflage des Radklassikers Berlin-Angermünde-Berlin (BAB) ist ein komplett unkommerzielles Radsporterlebnis auf den Spuren des vergessenen Erich-Schulz-Gedenkrennens. Zuletzt wurde das Rennen 1990 ausgetragen, im Jahr der Wiedervereinigung. Jetzt organisieren die Brüder Markus und Jo mit viel Liebe, Leidenschaft und Engagement das Comeback der etwas anderen Art. Die Teilnahme auf Spendenbasis, mit dem Hinweis Klimaaktivist:innen zu unterstützen und eine Early Bird Anmeldung für FLINTA* zeugen von der Idee eines Radsports fern ab von höher, schneller, weiter, teurer. Vielmehr scheint es mir beim morgendlichen Start am Steintor in Bernau um die Rückbesinnung auf die Möglichkeit eines solidarischen Miteinanders im Radsport zu gehen. Ohne viel Tamtam, dafür mit viel Kopfsteinpflaster und der Idee, gemeinsam einen ebenso harten wie unvergesslichen Tag zu verbringen.
Meine kleine Reisegruppe ist den Tag über zwar eher zügig unterwegs, trotzdem sind wir füreinander und für andere Fahrende auf der Strecke da. Sei es bei Stürzen, Defekten, Krämpfen oder moralischen Tiefs. Immer wieder baut sich das Peloton gegenseitig auf. Und das ist ob der harten Strecke auch geboten. Gepaart mit dem plötzlichen wie heftigen Wintereinbruch wird der Trip zu einer grenzverschiebenden Herausforderung. Jedes „weiter so“, „ihr schafft das“, „nicht nachlassen“, sowie alle weiteren Aufmunterungen werden aufgesaugt und an nächster Stelle weitergegeben.