Satz mit X
Dennoch entschlossen wir uns, am vierten Tag zur Westlichen Spitze von Zeeland zu fahren. Aus dem Plan, die Füße ins Wasser zu halten oder gar zu Baden wurde aber nichts. Bis Westkapelle war die Küste sehr steinig und wenig einladend. Und als der Wind endlich nicht mehr von vorne kam, wollten wir ein paar Kilometer gut machen. Wir fuhren also über Zoutelande nach Middelburg, wo wir uns auf dem Marktplatz direkt nochmal mit Fritten und anderen niederländische Spezialitäten aus dem Fast Food stärkten, um dann den Rückweg zum Festland anzutreten. Mittlerweile nur noch auf Radwegen, dafür aber mit Rückenwind. Wir kamen wieder an ein paar Orten vorbei, die wir bereits am Vortag durchquert hatten und sahen zum Abschied nochmal das Meer. So erreichten wir relativ unspektakulär am frühen Abend einen Campingplatz nahe Putte. Die Rezeption war wie am ersten Tag schon zu, und telefonisch teilte uns der Platzwart mit, dass der Platz voll sei. Alex sah man die Müdigkeit schon an und wir suchten mit schlechter Internetverbindung nach Alternativen, die nicht zu weit waren. Wir überlegten, ob wir eventuell einfach bis nach Antwerpen in ein Hotel fahren sollten oder vielleicht doch nochmal ein B&B oder ein anderer Campingplatz. Dann kam der Platzwart und teilte uns nochmal mit, dass der Platz voll sei. Wir hatten ja nicht mehr vor, da zu übernachten, also suchten wir vor der Rezeption stehend weiter nach Alternativen, als ein älterer Herr vorbeikam. Ob er der Besitzer des Campingplatzes war oder auch nur ein Angestellter wissen wir bis heute nicht, aber als er sah wie müde Alex war, meinte er in gebrochenem Englisch, dass sie einfach nicht hinschauen würden, wir könnten uns hinten auf einer der Wiesen mit dem Zelt packen und dürften auch duschen und am nächsten Tag sollten wir dann einfach still und heimlich wieder weiterfahren. Eine sehr nette Geste. Aber irgendwie auch seltsam. Wir stellten fest, dass der Campingplatz eigentlich komplett leer war und sicherlich noch 20 Stellplätze frei. Wir haben auch weder ihn noch den Platzwart wieder gesehen. Aber unser Zelt stand, wir aßen noch was und haben uns dann zum Schlafen gelegt. Die Nacht war gar nicht ruhig und so wurden wir mehrfach wach, als ein Flugzeug anscheinend sehr tief über uns flog und in der Nähe hörte man ständig irgendwelchen Maschinenlärm. Dafür, dass der Campingplatz in einem Waldgebiet war, war es also sehr laut und irgendwie unheimlich.